Panna bendője : egy 17. századi kurvacsúfoló retorikai olvasata
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Abstract
Gáspár Madách, der als gradliniger Nachfolger der Balassi-Rimay-Dichtkunsttradition gilt, scheint zwar nichts mehr als ein unbegabter Dichter zu sein. Aber das in seiner Handschrift erhalten gebliebene Bendő Panna komáromi asszony éneke {Lied der Panna Bendő, einer Frau aus Komorn. Es handelt sich dabei um einen sprechenden Namen: Panna Ranzen) lässt sich auch als poetikgeschichtliche Allegorie des ersten Drittels des 17. Jahrhunderts lesen (wobei der Verfasser des Liedes in der Regel umstritten ist). Obwohl das Gedicht - als Anklagerede interpretiert - auf Grund der rhetorischen Lesung ein äußerst (alaposan) ausgearbeitetes Argumentationsschema aufweist, wird die Überzeugung - außer der durch die Eintönigkeit der Argumentation sowie den von den gebildeten Vorgängern erlernten tropologischen Kunstgriffen - durch die eigenartige Benutzung von Mitteln der didaktischen und latrikanischen Dichtkunst unmöglich gemacht, demzufolge der Ankläger im Gedicht dem Gelächter preisgegeben wird: über das Gespött hinaus zeichnet sich eine allgemein gültige Parodie der Anklagerede ab, die aber eine umso ausgeprägtere Krisensituation widerspiegelt. Der hinzukommende 'niedrige' Stil, der - nach der am meisten verbreiteten Ansicht - als ein Attribut der dichterischen Sprache von Madách bezeichnet wird, lässt sich als die Bedingung einer Art moralisierender Absicht betrachten, welche durch die Abscheulichkeit des Gegenstandes und der Zusammensetzung des Publikums erfordert wird. Die vorliegende Arbeit stellt das "Gáspár-Madäch-Phänomen" als eine Redensart dar, die - anders als die von Balassi oder von Rimay - imstande ist, ein breites und niederes Publikum anzusprechen.
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Balázs-Hajdu, P. (2006). Panna bendője : egy 17. századi kurvacsúfoló retorikai olvasata. Acta Historiae Litterarum Hungaricarum, 29, 25–32. Retrieved from https://iskolakultura.hu/index.php/ahlithun/article/view/22637
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